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Forschungsprojekt zur Sucht- und Gewaltprävention in der stationären Pflege

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Forschungsprojekt zur Sucht- und Gewaltprävention in der stationären Pflege gestartet

Die Gesundheit von Bewohnenden in Pflegeeinrichtungen mit neuen Ansätzen zur Sucht- und Gewaltprävention zu fördern – darum geht es im Forschungsprojekt „Prävention Kreativ!“. Vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) finanziert, entwickelt der in NRW ansässige Verbund aus drei Forschungsinstituten, einem Sozialunternehmen und fünf stationären Pflegeeinrichtungen gemeinsam innovative Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention für Pflegeheimbewohnende. Die Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. hat dabei die Projektleitung inne. Die Konzeption der Maßnahmen und deren Aufbereitung für den Transfer erfolgt federführend durch die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund in Kooperation mit der psychotherapeutischen Hochschulambulanz der Universität Siegen und der Projektfabrik Witten. Letztere erproben die präventiven Maßnahmen in den Pflegeeinrichtungen. Das Projekt wird auf Grundlage des „Leitfaden Prävention in der stationären Pflege gemäß § 5 Abs. 1 Satz 3 SGB XI“ des GKV-Spitzenverbandes umgesetzt welcher die Kriterien für die Leistungen festlegt. Das Projekt hat eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren.

Sucht und Gewalt kreativ und niedrigschwellig entgegenwirken

Hintergründe des Projektes „Prävention Kreativ!“ sind einerseits der Bedarf an innovativen niedrigschwelligen Konzepten zur Prävention von Sucht und Gewalt in Pflegeeinrichtungen und andererseits der an fundierten Erkenntnissen über die Wirksamkeit gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen im Bereich Sucht und Gewalt im Setting der stationären Altenpflege. Um diese Bedarfe zu adressieren, wird im Rahmen von „Prävention Kreativ“ das Konzept der „Sozialen Kunst“ (hier vor allem theaterpädagogische Arbeit) mit der Methode der motivierenden Gesprächsführung („Motivational Interviewing“) kombiniert. Soziale Kunst hat sich für das Empowerment von verschiedenen Zielgruppen in vulnerablen Lebenslagen bewährt. Auch der Ansatz der motivierenden Gesprächsführung ist geeignet, um die Selbstwirksamkeit zu stärken, deeskalativ zu wirken und neue Coping-Strategien aufzubauen.

Verhaltens- und Verhältnisprävention

Mithilfe künstlerisch kreativer und seelisch orientierter Gruppenangebote für und mit Bewohnenden der Pflegeeinrichtungen und durch Schulungen von Beschäftigten und Angehörigen sollen auf den Ebenen der Verhaltens- und Verhältnisprävention Veränderungen bewirkt werden. So soll zum einen gesundheitsgefährdendes Verhalten der Bewohnenden sich selbst und anderen Menschen gegenüber reduziert bzw. verhindert werden. Zum anderen sollen gesundheitsförderliche Strukturen in den Einrichtungen aufgebaut und nachhaltig gestärkt werden. 

Evaluation und Transfer

Die Entwicklung und Erprobung der Maßnahmen wird durch die Forschungsgesellschaft für Gerontologie prozessbegleitend evaluiert, so dass die Maßnahmen im Projektverlauf weiterentwickelt und Aussagen über ihre Wirksamkeit getroffen werden können.  Die entwickelten Konzepte werden im Laufe des Projektes kontinuierlich auf die Bedarfe der Zielgruppen angepasst und in Form von Modulbausteinen für den Transfer und die Anwendung in anderen Pflegeeinrichtungen aufbereitet.