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Podiumsgespräch

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Fotos: Stefanie Biel

Zum Auftakt des Podiumsgespräches gab Prof. Dr. Christoph Strünck (seit 01.01.2017 neuer Direktor des Instituts für Gerontologie) seine Eindrücke des Tages wieder. Herauszufinden, was die Bedürfnisse der Menschen vor Ort sind, ist für ihn eine wesentliche Aufgabe bei der Altenberichterstattung – manchmal seien es dabei auch kleine Bedürfnisse, die schnell übersehen werden. Eine Herausforderung in der Praxis bestehe darin, die örtlichen Akteure dazu zu bewegen, etwas von der eigenen Autonomie abzugeben – dies jedoch sei eine Voraussetzung für eine beständige und wirksame Kooperation und Vernetzung.

Im Anschluss stellten sich die Podiumsteilnehmenden den Fragen von Moderator Georg Roth:

Gerd Eisenach von der Stadt Kaarst berichtete, wie dort derzeit ein Sozialplan Alter erstellt wird. Die Besonderheit: Der Prozess war von Anfang an in hohem Maße partizipativ und umsetzungsorientiert angelegt. An die grundlegenden Bestands- und Bedarfsanalysen (Untersuchungsphase) schloss sich eine Entwicklungs- und Erprobungsphase an, in der Umsetzungsschritte angebahnt und vorbereitet wurden. Im Prozessverlauf haben sich u.a. fünf Arbeitsgemeinschaften gebildet („Pflege-Begleiter“, „Wohnform-Finder“, „Informations-Optimierer“, „Mobilitäts-Förderer“, „Treffpunkt-Initiatoren“), die weitgehend selbständig arbeiten und in denen BürgerInnen mit VertreterInnen der Stadt und anderen zentralen Akteuren gemeinsam konkrete Maßnahmen entwickeln und erproben. Für die Erarbeitung des „Sozialplans Alter“ hat die Stadt Kaarst das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund in Kooperation mit Frau Prof. Bubolz-Lutz (FoGera, Düsseldorf)  beauftragt.

Monika Nopto vom Kreis Gütersloh zeigte auf, wie eine Altenberichterstattung als gemeinsames Projekt von Kreis und kreisangehörigen Kommunen gelingen kann. So hat die Kreisverwaltung in Gütersloh bereits mit der Stadt Rietberg und der Gemeinde Steinhagen diesen Prozess durchlaufen, aktuell begleitet sie mit zusätzlicher Unterstützung durch das Institut für Gerontologie die Stadt Verl bei der Erstellung des Sozialplans Alter. Die Unterstützung des Kreises findet dabei in unterschiedlicher Form statt und bezieht sich z.B. auf die methodische Umsetzung und die Netzwerkarbeit.

Gaby Schnell, die Vorsitzende der Landesseniorenvertretung NRW, erläuterte, welche Rolle diese bei der Altenberichterstattung spielt. Für die LSV NRW sei die kommunale Altenberichterstattung ein langgehegtes Ziel und zentraler Bestandteil einer modernen, zukunftsweisenden und nachhaltigen Seniorenpolitik. Die Seniorenvertretungen vor Ort können im Umsetzungsprozess vielfältige Funktionen wahrnehmen und sind vielerorts als Initiatoren, Multiplikatoren und Mitgestalter aktiv eingebunden und unterstützend tätig. 

Auch Dr. Matthias Menzel vom Städte- und Gemeindebund NRW zeigte sich überzeugt davon, dass Planungsinstrumente wie die kommunale Altenberichterstattung zu mehr Effizienz im kommunalen Handeln führen können. Sie würden dazu beitragen, dass die verfügbaren Ressourcen bedarfsgerechter und zielorientierter eingesetzt werden.

Andreas Burkert vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, zog die Verbindung von der kommunalen Altenberichterstattung zum Quartiersansatz: „Die Menschen möchten dort alt werden, wo das Herz schlägt.“ Mit der Neugestaltung des Alten- und Pflegegesetzes (APG NRW) habe die Landesregierung den Kommunen notwendige Instrumente zur Unterstützung dieses Anliegens an die Hand gegeben.

Prof. Dr. Christoph Strünck hob nochmals die hohe Bedeutung von partizipativen Prozessen und Befragungen hervor. Bereits bei der Vorbereitung der Altenberichterstattung sei es wichtig, zu den Menschen zu gehen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sie aktiv einzubinden

Seitens der Tagungsteilnehmenden im Plenum wurde u.a. angemerkt, wie relevant eine Wertschätzungskultur seitens der Stadt für die Arbeit der Ehrenamtlichen bei diesem Prozess sei.

In dem Fazit, das Andreas Burkert (MGEPA NRW) am Ende der Fachveranstaltung zog, machte er deutlich, dass Altenplanung kein „Nebenjob“ ist. Zudem sei Mitwirkung mehr als Information und Beteiligung: Auch Selbstverantwortung könne ein Effekt sein. Die Landesregierung wird zukünftig weiter an der Landesaltenberichterstattung arbeiten. Außerdem ist sie von der kommunalen Altenberichterstattung als präventives Instrument überzeugt und möchte somit den eingeschlagenen Weg des Dialogs und der Unterstützung fortführen. Andreas Burkert lud die Tagungsteilnehmenden dazu ein, diesbezügliche Anforderungen und Bedarfe an das Land heranzutragen.



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Kontakt

Dr. Elke Olbermann

Tel.: 0231 / 728488-29

 

Förderer

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen