Der Verbleib von Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld ist nur möglich, wenn es bei Eintritt oder Veränderung von häuslichen Pflegesituationen gelingt, den erwerbstätigen pflegenden Angehörigen kurzfristig konkrete Hilfe in der Krise anzubieten und gemeinsam langfristig tragfähige Konzepte zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu entwickeln. Im Rahmen des Projektes werden Kriseninterventionsteams zur Stärkung der Pflegebereitschaft und Pflegefähigkeit berufstätiger Angehöriger implementiert und in zwei Modellregionen (Dekanate Borken und Ahaus / Vreden) erprobt. Dabei soll insbesondere durch den Aufbau von Partnerschaften zu regionalen Unternehmen ein Zugang zu bereits pflegenden und potentiell von Pflegetätigkeiten betroffenen Arbeitnehmer/innen geschaffen werden. Neben der Reduktion von Mehrfachbelastungen erwerbstätig pflegender Angehöriger bestehen weitere Projektziele in der Sicherstellung der Versorgung des Pflegebedürftigen und im Erhalt der Arbeitsfähigkeit des pflegenden Angehörigen. Diese Ziele sollen durch folgende Maßnahmen der Kriseninterventionsteams erreicht werden: kurzfristige Organisation und Sicherstellung der Versorgung des Pflegebedürftigen und weiterführende Versorgungsplanung, Informations- und Schulungsveranstaltungen für Beschäftigte und Führungskräfte in Unternehmen sowie Austausch und Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren der Altenhilfe .
Das Ziel der wissenschaftlichen Begleitung des Modellvorhabens besteht darin zu überprüfen, welchen Beitrag die Kriseninterventionsteams zur Weiterentwicklung der Unterstützungsangebote für berufstätige pflegende Angehörige im Rahmen der Pflegeversicherung leisten können. Neben der Ermittlung von Auswirkungen auf die Arbeits- und Pflegefähigkeit der erwerbstätigen pflegenden Angehörigen stehen insbesondere auch Einflüsse der Interventionen auf das häusliche Pflegearrangement sowie die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen und ihrer Angehörigen im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden Umsetzungsmöglichkeiten und –erfahrungen aus Sicht der Unternehmensleitungen, der Personalverantwortlichen und Arbeitnehmervertreter betrachtet.
Entsprechend der Projektziele soll im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung untersucht werden,
Um die Implementierung, Erprobung und Anschlussfähigkeit der „Kriseninterventionsteams“ analysieren zu können, wird ein umfassendes Evaluationskonzept umgesetzt. Folgende Aspekte werden dabei berücksichtigt: